FRANKFURT (Dow Jones)Der US-Dachverband der Autozulieferer hat den Handelskurs von Präsident Donald Trump scharf kritisiert. „Alle Autoproduzenten, ob in- oder ausländisch, sind gegen die Zölle“, sagte Ann Wilson, Vizepräsidentin der Interessenvertretung Motor and Equipment Manufactures Association, dem Handelsblatt. Unsere Mitglieder spüren schon jetzt die Folgen der Handelspolitik durch die Stahl- und Aluminiumzölle und durch die chinesischen Vergeltungszölle.“ Viele Unternehmen müssten Kostenanstiege zwischen 40 und 50 Prozent in Kauf nehmen. Der Verband vertritt rund 1.000 große und kleine Zulieferer, darunter die US-Töchter von Bosch und Continental. Die Autozölle würden eher früher als später Realität werden, glaubt Wilson. Die Konsequenzen wären ihrer Einschätzung nach verheerend: „Große Zulieferer werden sich zweimal überlegen, ob sie in den USA weiter investieren wollen. Kleine Zulieferer müssten binnen weniger Monate entscheiden, ob sie sogar Leute entlassen.“ Unterm Strich arbeiteten 871.000 US-Bürger in der Autoteile-Branche, zwei Drittel davon für kleinere Unternehmen. Auch im Bereich Innovationen würden die USA Schaden tragen. „Die USA sind der Hotspot für die Entwicklung automatischen Fahrens“, so Wilson. „Aber Europa holt auf. Es ist durchaus möglich, dass uns andere Länder abhängen.“

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