(shareribs.com) London 05.07.2018 – Die Produktion von Kobalt in nennenswerten Mengen ist heutzutage vor allem auf die Demokratische Republik Kongo beschränkt. Dort kommt es aber immer wieder zu Verstößen gegen Kinderarbeitsgesetze, was die London Metal Exchange zum Handeln bewegt. Rund 60 Prozent des global produzierten Kobalts stammen aus der Demokratischen Republik Kongo. Dort sind einige der größten Rohstoffkonzerne der Welt tätig, darunter Glencore. Immer wieder kommen aus dem afrikanischen Land Berichte über den Einsatz von Kindern zur Gewinnung des Rohstoffes, der in den vergangenen Jahren einen starken Boom erlebte, bedingt durch den massenhaften Einsatz von Akkumulatoren und der beständig wachsenden Nachfrage nach E-Autos. Die Financial Times berichtete nun, dass die London Metal Exchange die Minenbetreiber und Rohstoffunternehmen in die Pflicht nehmen will, um sicherzustellen, dass der an der LME gehandelte Kobalt nicht durch Kinderarbeit gewonnen wurde. Die LME hat dazu mitgeteilt, dass Produzenten, die mindestens 25 Prozent ihres Kobalts aus kleinen und kleinsten Minen gewinnen, eine professionelle Überprüfung der Herkunft vornehmen lassen müssen.Für die Produzenten von Akkus wird es damit zunehmend wichtig, ihre Rohstoffe für die Batterien aus zuverlässigen Quellen zu gewinnen. Es wird erwartet, dass sich der Markt für Kobalt in den kommenden Jahren wandelt, vor allem hinsichtlich der Lieferketten von Kobalt. So haben bereits einige chinesische Produzenten Lieferverträge direkt mit Kobaltproduzenten geschlossen. Große Unternehmen wie Daimler, Apple und Volvo sind Teil der Responsible Cobalt Initiative, die die Herkunft von Kobalt offenlegen soll und den Einsatz von Kinderarbeit verhindern soll. Da es den Unternehmen schwerfallen dürfte, den Bedarf an „sauberem“ Kobalt allein aus der DRK zu decken, geht man davon aus, dass eine Ausweitung der Lieferantenbasis auf andere Länder zunehmend wichtiger wird. Die Nachfrage nach Kobalt lag zuletzt bei rund 110.000 Tonnen und man geht davon aus, dass die zunehmende Elektrifizierung des Individualverkehrs zu einem starken Wachstum führen wird. Kürzlich wurde berichtet das Panasonic einer der größten Akkuhersteller der Welt, seine Nachfrage nach Kobalt in den nächsten fünf Jahren verdreifachen wird. Mitte des nächsten Jahrzehnts könnte allein Panasonic rund 25.000 Tonnen Kobalt pro Jahr benötigen. Analysten halten diese Schätzung für sehr konservativ. Tesla teilte kürzlich mit, den Anteil von Kobalt in seinen Akkus stark reduziert zu haben. In der Folge geriet der Kobaltpreis und Aktien von Kobaltproduzenten unter Druck. Bei Benchmark Mineral Intelligence erteilt man einer Panik aber eine Absage. Unabhängig von den Entwicklungen bei Tesla sei und bleibe die Lage am Kobaltmarkt angespannt. Allein die schiere Menge an Elektrofahrzeugen würden jeden Fortschritt in Teslas Akkus ausgleichen. Zudem könne man den Anteil von Kobalt kaum noch verringern. Laut Darton Commodities könnte sich der weltweite Bedarf an Kobalt bis 2030 mehr als versechsfachen, während die Minenproduktion nur rund ein Drittel davon wird abdecken können.