(shareribs.com) London 21.03.2018 – Die Industriemetalle liegen am Mittwoch unter Abgabedruck. Kupfer rutscht auf das geringste Niveau seit drei Monaten, bedingt durch Sorgen über den globalen Handel. Die erwartete Leitzinserhöhung bremst ebenfalls. Waren die Preisbewegungen bei den Industriemetallen in den vergangenen Monaten geprägt von einem sich verbessernden Marktfundament, treten nun makroökonomische Faktoren in den Vordergrund. Dies dürfte jedoch eher kurzfristiger Natur bleiben. Einer der wichtigsten Faktoren ist die heute erwartete Leitzinserhöhung durch die US-Notenbank. Darüber hinaus erhoffen sich die Marktteilnehmer Aufschlüsse über die weitere Geldpolitik der US-Notenbank. Ebenfalls großen Einfluss auf die Notierungen hat die Ankündigung der USA, am Freitag Importzölle auf Stahl und Aluminium zu erheben. Derzeit scheint völlig unklar, welche Länder tatsächlich betroffen sind, abgesehen von Mexiko, Kanada und Australien, welche von den Zöllen ausgeschlossen sind. Japan zeigte sich optimistisch, ebenfalls keine Zölle zahlen zu müssen, die EU befindet sich noch in Verhandlungen. Die USA wollen zudem das Handelsbilanzdefizit mit China verringern. Es wird erwartet, dass US-Präsident Trump am Donnerstag Maßnahmen vorlegt, die Zölle auf chinesische Importe im Wert von 30 Mrd. bis 50 Mrd. USD erhebt. Damit soll der Import dieser Waren verhindert werden, wie politico.com unter Berufung auf Regierungskreise berichtet. Ziel sei es auch, Waren zu treffen, die für China bedeutend im Rahmen seiner Made in China 2025-Initiative wichtig seien. Die US-Regierung spekuliert darauf, China damit zu Gesprächen über die Überkapazitäten, Subventionen und den mangelnden Zugang für US-Unternehmen zu bewegen. Fraglich ist allerdings, ob China, welches sich seiner ökonomischen Bedeutung zunehmend bewusst ist, sich überhaupt darauf einlassen wird. Angebotsseitig hat sich die Lage bei Kupfer zuletzt wieder verbessert. Wie die International Copper Study Group mitteilte, wies der Markt für Kupferraffinade im Dezember einen Überschuss von 17.000 Tonnen aus. Im November war noch ein Defizit von 41.000 Tonnen verzeichnet worden. Die Produktion von Aluminium ist dem International Aluminium Institute zufolge im Februar auf 2,009 Mio. Tonnen (ohne China) zurückgegangen. Im Januar lag die Produktion noch bei 2,221 Mio. Tonnen.
Der Schweizerische Rohstoffkonzern Glencore warnte gestern vor einer Dominanz Chinas bei der Kontrolle des Kobaltangebots. Die Automobilindustrie realisiere zu spät, dass China die Kontrolle über das Gros des globalen Angebots erlange. CEO Ivan Glasenberg sagte, dass bei einem solchen Schritt kaum mit einer Produktion von E-Autos in Europa zu rechnen sei. Grund für diese Fehleinschätzung der Industrie sei, dass man niemals zuvor Probleme mit der Lieferkette hatte. Glencore ist der größte Produzent von Kobalt und unter anderem in der Demokratischen Republik Kongo tätig, wo mehr als 60 Prozent des global verfügbaren Kobalts hergestellt werden. In der vergangenen Woche schloss das Unternehmen eine Vereinbarung mit dem chinesischen Unternehmen GEM zum Verkauf eines Drittels seiner Produktion. Die Aluminiumbestände an der London Metal Exchange sind am Dienstag um 5.225 auf 1,288 Mio. Tonnen gesunken. Bei Kupfer war ein Anstieg um 3.200 auf 322.475 Tonnen zu verzeichnen. Die Nickelbestände gingen um 1.212 auf 322.884 Tonnen zurück und bei Zink war ein Anstieg um 5.350 auf 211.400 Tonnen zu verzeichnen.
Aluminium notiert heute unverändert bei 2.078 USD, für Kupfer geht es um 0,1 Prozent auf 6.747 USD nach unten, Nickel korrigiert um 0,8 Prozent auf 13.350 USD. Blei verteuert sich um 0,9 Prozent auf 2.372 USD und Zink steigt um 0,6 Prozent auf 3.226 USD.