FRANKFURT (Dow Jones)–Der im Februar bekanntgegebene Übernahmedeal zwischen Aurubis und Wieland hat die erhöhte Aufmerksamkeit der Kartellwächter erregt. Wie die EU-Kommission mitteilte, hat sie eine eingehende Prüfung der Übernahme der Aurubis-Walzproduktsparte und des Gemeinschaftsunternehmens Schwermetall durch Wieland eingeleitet. Die Brüsseler Behörde fürchtet eine Beeinträchtigung des Wettbewerbs bei wichtigen Kupfervorprodukten.
Die Branche sei schon stark konzentriert, sagte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. Die Kommission werde deshalb die Auswirkungen auf den Wettbewerb sorgfältig prüfen, damit die Übernahme nicht zulasten von Kunden und Endverbraucher gehe. Aurubis will das Segments Flat Rolled Products (FRP) mit einem Jahresumsatz von rund 1,3 Milliarden Euro an die Wieland-Werke AG losschlagen. Das Segment umfasst Produktionsstandorte in den USA, den Niederlanden, in Finnland und Deutschland, die Schneidcenter in der Slowakei, Italien und Großbritannien sowie eine weltweite Verkaufsorganisation. Es beschäftigt und 1.740 Mitarbeiter. Zudem will Wieland die Hälfte an der Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co KG übernehmen, die der Wieland-Werke AG noch nicht gehören. Über Kaufpreis vereinbarten beide Parteien Stillschweigen.
Die Kommission hat nun 90 Arbeitstage Zeit für die Prüfung, das heißt bis zum 10. Dezember 2018.