Washington (Godmode-Trader.de) – Der ehemalige J.P. Morgan Chase-Händler John Edmonds, 36, hat laut einer Pressemitteilung des US-Justizministeriums zugegeben, die US-Märkte für eine Reihe von Edelmetallen seit etwa sieben Jahren zu manipulieren. Als Teil seines Plädoyers sagte Edmonds, dass er sich von 2009 bis 2015 mit anderen J.P. Morgan-Händlern zusammengetan habe, um die Preise von Gold-, Silber-, Platin- und Palladium-Futures-Kontrakten an Börsen der CME Group zu manipulieren. Er und andere gaben demnach routinemäßig Aufträge, die schnell storniert wurden, bevor die Geschäfte ausgeführt wurden, eine preisverzerrende Praxis, die als Spoofing bekannt ist.
„Seit Jahren engagiert sich John Edmonds in einem ausgeklügelten System, um den Markt für Edelmetall-Futures-Kontrakte zu seinem eigenen Vorteil zu manipulieren, indem er Aufträge platziert, die nie ausgeführt werden sollten“, zitierte CNBC Assistant Attorney General Brian Benczkowski in der Pressemitteilung. Edmonds verbrachte 13 Jahre bei der in New York ansässigen J.P. Morgan, bis er letztes Jahr ausschied.
Pikant für J.P. Morgan Chase, die nach Ertrag größte Investmentbank der Welt: Edmonds, ein relativ junger Mitarbeiter mit dem Titel eines Vizepräsidenten, behauptet, dass er diese Praxis von älteren Händlern gelernt und übernommen habe und dass seine Vorgesetzten im Unternehmen von seinen Handlungen wussten.
Er bekannte sich laut CNBC im Rahmen einer ersten Anklageuntersuchung („Information“) als schuldig. Staatsanwälte verwenden dieses Format routinemäßig, um Beschuldigte anzuklagen, die sich bereit erklärt haben, an einer laufenden Untersuchung anderer Personen oder Einrichtungen mitzuwirken. Sein Schuldeingeständnis dürfte sich strafmildernd auswirken.
J.P. Morgan verweigerte auf Mediennachfrage jeglichen Kommentar zu dem Fall, der bereits von der „Financial Times“ verföffentlicht wurde. J.P. Morgan habe erst kürzlich von diesem Fall erfahren, so eine Person mit Kenntnis der Angelegenheit.