FRANKFURT (dpa-AFX) – Der Kurs des Euro ist am Freitag gestiegen. Die Gemeinschaftswährung hat damit einen Teil der Vortagesverluste wieder wettgemacht. Am Morgen wurde der Euro bei 1,1322 US-Dollar gehandelt, nachdem er am Vorabend zeitweise unter die Marke von 1,13 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit Dezember gefallen war. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Donnerstagnachmittag auf 1,1341 Dollar festgesetzt.
Marktbeobachter sprachen von einer leichten Gegenbewegung. Am Vortag hatten Aussagen von EZB-Präsident Mario Draghi die Gemeinschaftswährung spürbar unter Druck gesetzt. Nach Einschätzung von Draghi haben die Abwärtsrisiken für die Konjunktur im Währungsraum zugenommen. Er verwies auf Risiken wie die Entwicklung beim Brexit, eine schwächere Konjunktur in China und Probleme in der deutschen Autoindustrie. „Die EZB begräbt die letzte Hoffnung auf eine Zinswende in 2019“, kommentierte Experte Klaus Bauknecht von der IKB Deutsche Industriebank die Aussagen.
Kräftige Kursgewinne gab es hingegen beim britischen Pfund. Im Handel mit dem Dollar stieg der Kurs am Morgen über 1,31 Dollar und damit auf den höchsten Stand seit November. Im Handel mit dem Euro erreichte das Pfund sogar den höchsten Stand seit Mai 2017. Am Markt wird der starke Kursgewinn mit einem Bericht der Zeitung „Sun“ erklärt. Demnach habe die Partei DUP hinter den Kulissen Zustimmung für das von Premierministerin Theresa May ausgehandelte Abkommen zum Austritt Großbritanniens aus der EU signalisiert.