FRANKFURT (Dow Jones)Die Europäische Zentralbank (EZB) wird ihre Zinsen nach Einschätzung des Vermögensverwalters Blackrock in diesem Jahr unverändert lassen. Blackrock begründet diese Prognose auch mit dem erwarteten Verhalten der US-Notenbank. Blackrock empfiehlt seinen Kunden für 2019 erneut, Anleihen unter- und Aktien überzugewichten. Die Normalisierung der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank endet vielleicht, ehe sie begonnen hat“, sagte Felix Herrmann, Anleihestratege für Deutschland, Österreich und Osteuropa, am Montag in Frankfurt. Die EZB operiere nicht im luftleeren Raum, sondern schaue auch auf die USA, wo sich die Zinsen bereits mehr oder weniger auf neutralem Niveau befänden. „Die Fed wird dieses Jahr viel datenabhängiger sein“, sagte Herrmann. Ausgehend von der Annahme, dass die Wachstumsabschwächung in den USA viel deutlicher als in Europa ausfallen wird, erwartet Blackrock noch eine Leitzinsanhebung der Fed im September. „Das ist auch wichtig für die EZB – unsere Prognose ist, dass sie dieses Jahr gar nicht erhöht“, sagte er. Blackrock tut sich nach Herrmanns Aussage noch schwer damit, die Auswirkungen des Endes der EZB-Nettokäufe für die Märkte abzuschätzen. Er empfehle seinen Kunden aber weiterhin, Anleihen unterzugewichten. Übergwichten sollten Anleger laut Blackrock dagegen Aktien. Martin Lück, Leiter Kapitalmarktstrategie für Deutschland, die Schweiz, Österreich und Osteuropa, sagte, die von den Unternehmen gemeldeten Gewinnrevisionen seien derzeit so stark wie normalerweise nur bei Rezessionen. Gleichzeitig erwarte aber eigentlich niemand eine Rezession. „Deswegen könnten die Märkte eher noch etwas Luft nach oben als nach unten haben“, kalkulierte er. Allerdings dürfte die Volatilität 2019 hoch sein.